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Beitrag vom 21.10.2005
Shirin Neshat - Recent and Earlier Works. 1.10. – 4.12.2005
Brigita Bosotin
Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin widmet der iranisch-amerikanischen Künstlerin aus New York eine Ausstellung, die sich mit den frühen und neuen Werken auseinandersetzt.
Die Fotokünstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat wurde 1957 in Qazvin, Iran geboren. Bereits als Teenager zog sie in die USA. 1974 nahm sie ihr Kunststudium an der University of California in Berkeley auf. Sie beendete es erfolgreich mit dem Master for Fine Arts. Zur gleichen Zeit wandelte sich der Iran in sehr starkem Maße - politisch und kulturell. Ab 1983 mußten Frauen, im Gesetz verankert, einen Schleier tragen. Nach 16 Jahren kehrte sie das erste Mal wieder in den Iran zurück. Und war über die Zustände und Veränderungen in ihrer Heimat schockiert. Die bewegenden Eindrücke inspirierten sie dazu, ihre Fotostrecke Women of Allah fertig zu stellen. Die Darstellungen riefen kontroverse Diskussionen hervor. Sie lebt und arbeitet heute in New York.
Ab dem 01.10.2005 widmet sich eine Ausstellung im Hamburger Bahnhof den Fotoarbeiten und Filmen von Shirin Neshat. Ausgehend von den großformatigen schwarz/weiß Fotografien aus ihren Zyklen Women of Allah und Unveiling über die zweite Gruppe, der Trilogie Turbulent (1998), Rapture (1999) und Fervor (2000), wird die Ausstellung mit dem Fokus auf den jüngst entstandenen filmischen Werken abgeschlossen. Aus einer fünfteiligen Serie werden im Museum für Gegenwart die beiden ersten als Filminstallation zu sehen sein. Die Stücke Mahdokht (2004) und Zarin (2005) werden in Berlin uraufgeführt. Mit Zarin wird eine Weltpremiere gefeiert. Ihre filmischen Adaptionen beruhen auf dem 1989 in Teheran verbotenen Roman Women without Men von Shahrnush Parsipur. In den Verfilmungen portraitiert sie das Leben fünf iranischer Frauen. In der Kombination mit den früheren Fotografien, die sich der Situation der Frauen innerhalb der islamischen Gesellschaft widmen, führt die Grenzgängerin zwischen den künstlerischen Ausdrucksarten den Diskurs über die eigene Herkunft und Kultur in einer universalistischen und zugleich subversiven Bildsprache fort.
Shirin Neshats filmischen Werke wurden bereits auf der Documenta 11 und auf anderen bekannten und international bedeutenden Biennalen ausgestellt. 1999 wurde sie auf der 48. Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, 2004 erhielt sie eine Ehrenprofessur an der Berliner Universität der Künste.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Britta Schmitz, Kuratorin am Hamburger Bahnhof Berlin und Gastkuratorin Beatrice E. Stammer mit großzügiger Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds. Ein abbildungsreicher Katalog zur Ausstellung erscheint im Steidl Verlag, Göttingen.
Mehr Infos zur Ausstellung finden Sie unter: www.hamburgerbahnhof.de
Hamburger Bahnhof
Museum für Gegenwart – Berlin
Invalidenstraße 50- 51
10557 Berlin
Fon: 030 - 397834-11
Eintritt: 8 Euro, erm. 4 Euro